Nach dem Film wusste ich nicht recht, was ich von diesem Horrorfilm halten sollte. Die ersten sechzig Minuten sind eigentlich recht harmlose bis gute Unterhaltung. Aber dann, die restlichen zwanzig Minuten bieten wohl Schrecken, Horror und Angst vom Feinsten, auf höchstem Niveau.
Von Anfang an wird in einer verwackelten Kameraoptik gefilmt, wie zuletzt bei „Cloverfield“. Der Zuschauer ist hier sozusagen der Begleiter eines Kamerateams, die das Leben auf einer Feuerwehrwache dokumentieren. Die lange Einleitung hätte man sich sparen können, denn man erfährt erstmal zwanzig Minuten nur etwas über die Feuerwehrwache (Schlafraum, Kantine etc.). Bis es dann zu einen Einsatz kommt. Bis dahin bietet der Film nicht viel. Eigentlich schon fast überflüssig.
Im zweiten Drittel des Filmes erfährt man so langsam, warum sich sämtliche Bewohner in Zombies verwandeln. Diese reagieren sehr aggressiv, schonungslos und schnell. Die Zeit ist vorbei, wo Zombies langsam hinkende Kreaturen waren. Ab hier wird dann so langsam ein Spannungsbogen aufgebaut. Hier hat auch die Story wirklich gute Ideen, die nicht immer richtig ausgenutzt werden. Die Atmosphäre in diesem Teil des Filmes hätte man ruhig etwas düsterer gestalten können. Auch hätte man hier etwas näher auf die Personen eingehen können, somit hätte man etwas mehr mitgezittert. Aber so ist es einem ziemlich egal, wenn sie sterben.
Im dritten Drittel, als sich die restlichen zwei Überlebenden ins Dachgeschoss retten, beginnt der absolute Horror für den Zuschauer, hier passt dann alles. Die Atmosphäre ist düster und erschreckend. In einem Raum, in dem nur das Kameralicht für Helligkeit sorgt, wird Spannung bis ins Unerträgliche aufgebaut. Hier, in diesem Abschnitt, wird der Höhepunkt des Horrors erreicht. Es wird mit den Ängsten der Zuschauer gespielt. Auch wenn es höchstens nur 20 Minuten sind, aber genau diese machen den Film so gut. Hätte nie gedacht, das ein Ende eines Filmes die Gesamtnote so rettet. Einfach nur genial.
Die für mich unbekannten Schauspieler machen ihre Sache sehr gut. Sie bringen den Horror richtig gut rüber, mit verzweifelten Gesichtsausdrücken und schrillen Schreien. Nur hätte etwas mehr vom Drehbuch auf die Charaktere eingehen müssen.
Fazit: [REC] bietet unterhaltsamen Horror. Der Film steigert sich bis zum Schluss. Langweiliger Anfang, über unterhaltsamen Mittelteil, bis hin zum grandiosen und überragenden Finale. Hat auf jeden Fall 08 von 10 Punkten verdient.